Konflikte haben einen schlechten Ruf - besonders im Unternehmen gelten sie als Lappalien, als unangenehme Störungen, die man lieber aussitzt. Von selbst erledigen sich Streits jedoch so gut wie nie. Im Gegenteil: Unbeachtet und unbearbeitet verursachen sie hohe Kosten. Geld, das sich Unternehmen durch einen konstruktiven Umgang mit Konflikten sparen können.
Der Start ist einfach: Möchten Sie die Kosten eines Konflikts berechnen? Prangt in großen Lettern auf dem Bildschirm. Ein Klick und schon öffnet sich die erste Seite eines Fragenkatalogs, durch den sich der Nutzer arbeiten muss. Zunächst geht es um mögliche Konfliktfolgen: Kam es nach einem internen Streit zu einer Kündigung oder längeren Fehlzeiten? Gab es Teamprobleme, stockten Prozesse oder ging gar ein Kunde verloren? Aus einer Liste muss das Zutreffende ausgewählt werden. Dann folgt Schritt zwei: Im Falle von „Kundenfluktuation“ soll der Anwender bewerten, wie hoch der durchschnittliche Wert eines Kunden für das Unternehmen ist. Die Auswahl beginnt bei 1.000 Euro, kann aber durch einen Rechenschieber weiter konkretisiert werden.
Viele Fragen und Klicks später präsentiert der Konfliktkostenrechner eine Summe, die vermutlich jeden Unternehmer erblassen lassen würde. „Selbst bei vermeintlich kleinen Konflikten sind die Reibungsverluste oft überraschen hoch“, sagt der Entwickler von konfliktkostenrechner.de, Oliver Ahrens. Das Problem: In den meisten Unternehmen werden genau diese Kosten weder wahrgenommen, geschweige denn erfasst. Wenn es nach Ahrens geht, soll das Tool, das kostenfrei im Netz genutzt werden kann, daher nicht nur Zahlen liefern, sondern echte Aufklärungsarbeit leisten: „Konflikten und ihren Kosten wird zu wenig Beachtung geschenkt.“